Bundesjugendspiele 2012
Bundesjugendspiele der SAP als ein Stück Schulkultur
Schon früh am Morgen sorgten am 05.09.2012 Mitarbeiter der Gemeinde Mühltal für optimale Rahmen-bedingungen auf dem Sportplatz in Nieder-Ramstadt: Die Linien der 50 m-Laufbahnen waren sauber gestreut, die Weitsprunganlage akkurat glatt gerecht und auf dem Nebenfeld war alles für den Ballweitwurf vorbereitet. Alles sozusagen in einem nahezu olympischen Wettkampfzustand: die Kinder-Olympiade konnte beginnen!
Wichtig an diesem Tag für einen reibungslosen Ablauf war der Einsatz vieler Eltern, die als Kampfrichter in den leichtathletischen Disziplinen 50 m-Sprint, Weitsprung, Schlagball (80g), 800m sowie die Pendelstaffel-läufe als Kampfrichter tätig waren und die Wettkämpfe neben anderen Zuschauern live miterlebten. Im Vorfeld hatte Sportlehrerin Stephanie Herschbach wie die Jahre zuvor die Organisation übernommen, diese in Zusammenarbeit mit anderen Sportfachkräften und interessierten Kollegen der Schule geplant, verändert und verbessert.
Während die Klasse 2 bis 4 schon ab der ersten Stunde im klassischen Dreikampf wetteiferten, liefen die neuen Erstklässler stolz um 10 Uhr auf dem Sportplatz ein. Die knapp 60 Erstklässler absolvierten nach gemeinsamer Erwärmung mit den Klassenlehrerinnen und der Konrektorin Eva Buono bei flotten Beats ein kindgerechtes Sportfest. Auch hier waren Eltern im Einsatz, die sich um die Stationen in den Bereichen schnelles Laufen (Stangen-Slalom), Springen (Froschhüpfen), Zonenweitwurf (mit Heulerbällen) und ausdauerndes Laufen kümmerten. Die Schulanfänger waren mit Eifer bei der Sache und man hatte das Gefühl, es gefiel. Nach ihrem sportlichen Einsatz verfolgten sie interessiert die Wettkämpfe der älteren Schüler.
Die 800 m-Läufe - meistens im Jahrgangsteam gestartet - wurden beklatscht und jeder wusste von der Anstrengung und Leistung der Kinder. Es gab große Helden mit beeindruckenden Zeiten, es gab aber auch unerwartet bewundernswerte Leistungen, die man vorher nicht für möglich gehalten hätte. Die Kinder wuchsen vielfach über sich hinaus und erreichten mehr als zuvor gedacht. Da wurde gebissen und gekämpft, andere wiederum stießen an ihre Grenzen und legten zwischendurch ein Päuschen ein und so manch einer lief wie der Bote Pheidippides, der einst 40 km von Marathon nach Athen lief (allerdings ohne tragisches Ende). Die Gesichtsausdrücke der Kinder vor dem Start wie auch nach der ersten und zweiten Runde waren vielfältig, beeindruckend!
Für besondere Stimmung sorgten wie jedes Jahr die beliebten und heiß umkämpften Pendelstaffelläufe der Klassen 2-4. Jeweils 10 nominierte Kinder (Jungen wie Mädchen, das war besonders wichtig) einer Klasse liefen was die Beine an Schnelligkeit hergaben. Die Klassenkameraden am Seitenrand drückten die Daumen und feuerten laut schreiend ihre Klassenkameraden an. Staffelhölzer fielen nur wenige zu Boden, aber an dieser Stelle sei erwähnt, dass dies irgendwie dazugehört zum Staffellauf: ein fallendes Holz. Das passiert sogar den Profis! Die Staffelläufe sind an Dramatik und Spannung kaum zu überbieten, einfach ein großes Spektakel! Am Ende war der Jubel der Siegerteams immens, aber eigentlich waren fast alle zufrieden und glücklich: über diesen Tag der Bewegung, diesen Tag des Wettkämpfens, diesen Tag ohne Unterricht, der uns alle ein Stück Schulkultur hat erleben lassen.
Stefanie Hill, Sportlehrerin